Satire

Hamburgs Catwalk Chaos: Wenn Fischbrötchen und Modelling aufeinander treffen

_Folgender Artikel enthält eine immense Menge an Ironie und Humor. Es soll absolut niemanden beleidigen oder diskriminieren._

Ach, das „Hohe Haus der Hamburger Modelle“. Oder sollte ich eher sagen das „Verdorbenes Nest des plastischen Wunders“? Wo soll man nur anfangen, in dieser feinsten Sammlung von collagen-gefüllten Lippen, botoxierten Stirnen und gespritzten Hinterbacken, die sich „Modelle Hamburg“ nennen?

Zuerst haben wir einen Blick auf den Catwalk, der in Wahrheit nicht viel mehr ist als ein sehr schmaler Gehweg am Hafenrand, wo sich die Kleiderständer – Verzeihung, Modelle – in ihren siebtenhandigen Chanel-Imitationen präsentieren. Von hier oben kann man den Blick auf die Elbphilharmonie werfen, dieses architektonische Meisterwerk, das mehr Geld gekostet hat als die gesamte Silikonreserve Hamburgs.

Die Teilnahmebedingungen? Einfach: Sie müssen luftverkehrstauglich sein. Das heißt, ein Helium-Lift oder ein bisschen Silikon im Ober- oder Untergeschoß kann sicherlich nicht schaden. Es wäre sinnvoll, über eine Chihuahua-Allergie nachzudenken, da diese sabbernden Haufen an Designerklamotten häufig die einzige Familie sind, die diese künftigen Botox-Bienen haben.

Und wie wäre es mit dem unausweichlichen „Model-Diätplan“? Keine Sorge, es ist denkbar einfach; werfen Sie alles weg, was nach Nahrung aussieht, abgesehen von Zitronensaft, Cayennepfeffer und Ahornsirup, welche augenscheinlich als „Meisterreinigung“ dienen sollen.

Aber nun zum eigentlichen Highlight, den sogenannten „Agenturen“. Diese noblen Institutionen, deren Hauptaufgabe darin besteht, vollkommen normale und realistische Körperbilder und Selbstwertgefühle in Stücke zu reißen, sind in Hamburg ebenso verbreitet wie Schlaglöcher im Straßennetz. Sie kommen in allen Formen und Farben, sind aber immer in der Lage, die Träume junger Frauen (und Männer) zu zerdrücken.

Es wäre zum Beispiel die renommierte „Agentur für verlorene Hoffnungen“, deren gnadenlose Scouts dafür bekannt sind, eine über 16-jährige Frau, die mehr als 50 Kilogramm wiegt oder eine über 20-Jährige, die nicht mindestens vier Schönheits-OPs hinter sich hat, als Ausgestoßene zu deklarieren. Oder das berühmte „Haus der Fleischbeschau“, wo es nichts gibt, was nicht für den richtigen Preis und die richtige Position auf dem Catwalk retuschiert, genippt und gepresst werden kann.

Wenn du bei „Modelle Hamburg“ bleibst, wird dein Tag mit einem strengen Zeitplan gefüllt. Du wachst vor dem Morgengrauen auf, um deine akribischen Fitness-Routinen zu erfüllen, gefolgt von stundenlangen Foto-Shootings. Manchmal enden diese Shootings leider eher in allem anderen als glamourös, und du findest dich um Mitternacht in einem Backsteinhaus wieder, wo du eine gefrorene Tiefkühlpizza für drölfzig Euro bewerben darfst. Aber hey, du bist ein Model, du hast das mit der Pizza sowieso nur halbherzig gemacht.

Oh, und vergiss nicht die prestigeträchtigsten „Hamburger Modelwochen“, bei denen Tausende von Schaulustigen in die Stadt strömen, um zu sehen, wie stickdünne individuelle Hungerkünstler in Kleidungsstücken, die besser geeignet sind, den Weihnachtsbaum zu schmücken, über eine Spur laufen, die hauptsächlich aus alten Fischernetzen und Möwensch…ähem…natürlichen Stoffen besteht.

Doch am Ende des Tages, – nein, ich nehme das zurück – am Ende der Modewoche, wenn Hamburg in einem Cocktail aus schweißgebadeten Models, frustrierten Designern und skrupellosen Agenturen erstickt, kann man nicht anders, als diese skurrile Schönheitsfarm zu lieben und zu bewundern. Sie ist ein kultureller Schmelztiegel, ein Ort des Wachstums, ein Ort, der in eine Flasche Abflussreiniger gefüllt und als teures französisches Parfüm verkauft wird.

Und das ist der Stolz und die Freude von „Modelle Hamburg“. Ein Ort, wo Schönheit keine Grenzen kennt, vor allem, wenn diese Grenze Ihr Bankkonto ist. Nun lass uns trinken, auf diesen fürchterlichen, hinreißenden, unverkennbaren und unerschütterlichen Faktor der High Society, der sowohl Menschen gründlich provoziert als auch tief bewegt: die Welt der Modelle. Prost, Hamburg!

Zum Schluss noch eine Frage: Wann hast du deinen nächsten Schönheitschirurgen-Termin?

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